Dort können auch die neuen Peter Kreuder-Broschüren für Theater und Symphonieorchester angefordert werden.
Chronik "Schön war die Zeit": 1939 - 1940
Kreuder aber muß gleich darauf gehen. Gauleiter Wagner wacht über die ‚Moral’ seiner Kunststreiter. Offenbar nicht ganz richtige Aussagen Kreuders über das Funktionieren seiner Ehe haben das Faß nun so zum Überlaufen gebracht, dass der eben noch Umjubelte über Nacht für Bayern gestorben ist. Am 8. Januar 1939 dirigiert er seine letzte „Lustige Witwe“ und setzt sich nach Wien ab, wo er glücklicherweise schon Monate vorher für das musikalische Lustspiel „Frackkomödie“ am Deutschen Volkstheater abgeschlossen hat. Ende Februar ist Premiere mit Christl Mardayn, Oskar Sima und Walter Holdt.
Ein Stück von Kreuder aber bleibt in München zurück, ein Filmschlager, der einer seiner erfolgreichsten sein wird. Hans Rehfisch, vor 1933 einer der erfolgreichsten Bühnenautoren, hat 1938 unter dem Pseudonym Georg Turner das Drama „Wasser für Canitoga“ geschrieben. Nach dem Theater am Kurfürstendamm hatte es am 8. August 1938 an den Münchner Kammerspielen Premiere. Am gleichen Tag melden die Münchner Neuesten Nachrichten, dass das Schauspiel mit Hans Albers in der Hauptrolle ‚demnächst’ verfilmt wird. Der Film wird in den Münchner Bavaria-Ateliers hergestellt und hat am 10. März 1939 Premiere. Hans Albers singt darin sein unvergessliches „Good bye, Jonny“.
Auch die UFA in Berlin mag nach wie vor nicht auf Peter Kreuder verzichten. Für den nächsten Rökk/Heesters-Film „Hallo Janine“ (1. Juli 1939) entstehen die Schlager ‚Ich brauche keine Millionen’ (Musik, Musik, Musik), ‚Auf dem Dach der Welt, da steht ein Storchennest’, ‚Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben’ und ‚Lerne lieben, ohne zu weinen’. Glaubhaft, dass die Im-letzten-Moment-Schreiber Kreuder und Beckmann diese Lieder an einem einzigen Nachmittag geboren haben. Im Zweiten Weltkrieg erhalten zwei davon ‚underground’-Texte: ‚Wir brauchen keine Kanonen, uns fehlt kein Weltkrieg zum Glück, wir wollen weiter nichts als nur zurück, zurück, zurück’ und ‚Auf dem Dach der Welt, da steht ein Flakgeschütz’.
1939
In den ersten Kriegsmonaten bei den Vorbereitungen zu „Kora Terry“ mit Marika Rökk in einer Doppelrolle (Drehbeginn ist März 1940, Premiere am 27. November) ‚erwischt’ es dann Hans Fritz Beckmann, dessen Doppeldeutigkeit diesmal zu eindeutig ausgefallen ist. Angelehnt an Otto Reutter schreibt er die Refrainzeile ‚Ich wundere mich über gar nichts mehr und tu’, was mir gefällt’ und wird daraufhin sofort zum Kriegsdienst eingezogen. Günther Schwenn dichtet die neuen Zeilen ‚Für eine Nacht voller Seligkeit, da geb ich alles hin’. Ein anderer Rökk-Schlager ist nicht für den Film entstanden, er wurde von Eric Helgar bei einem ‚Peter Kreuder und seine Solisten’-Konzert aus der Taufe gehoben: ‚Im Leben geht alles vorüber’.