Aktuell
Die Peter Kreuder Story
Das Deutsche Theater München veranstaltet am 18.01.2019 die "Die Peter Kreuder Story". Der Abend wird eine Hommage voller Musik, Bilder, Geschichten und Anekdoten über den außergewöhnlichen Künstler Peter Kreuder. Mehr dazu hier.
Lola Montez auch 2017/18 in München
Wegen des großes Erfolges wird das Peter Kreuder-Musical Lola Montez auch in der Spielzeit 2017/18 im mittlerweile 6. Jahr im Münchener Residenztheater zur Aufführung gebracht!
Doktorarbeit über Kreuder
An der Uni Münster schreibt ein junger Mann gerade seine Doktorarbeit über die Musik von Peter Kreuder.
Partituren fürs Sydney Youth Orchestra
Der Deutsche Botschafter in Sydney hat Kreuder-Partituren an das Sydney Youth Orchestra übergeben. 2017 werden die Musiker damit auf Deutschland-Tournee gehen!
Netzwerk
Peter Kreuder bei Facebook
Eine Fan-Seite von und zu Peter Kreuder finden Sie nun auch auf Facebook.
Noten & Broschüren
Kostenlos für Theater, Orchester und Sänger
Eine Daten-CD mit Noten für 23 Evergreens (großes und kleines Orchester sowie Combo) kann kostenlos angefordert werden unter der E-Mail-Adresse: Ingrid@Kreuder-Coryell.de.

Dort können auch die neuen Peter Kreuder-Broschüren für Theater und Symphonieorchester angefordert werden.
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Chronik "Schön war die Zeit": 1936

Nun, für den Film „Glückskinder“ (19. September 1936) findet er etwas unverfänglicher ‚Ich wollt’, ich wär ein Huhn’. Wie das Autoren-Team zusammen mit dem Choreographen Böttcher diese Nummer ausbaut, ist das Musterbeispiel einer witzigen Filmmusical-Szene und braucht den Vergleich mit dem großen Bruder Hollywood nicht zu scheuen. Lilian Harvey, Willy Fritsch, Oskar Sima und Paul Kemp werfen sich die Pointen zu, erproben sich im Grotesktanz auf das Habanera-Zitat aus ‚Carmen’ und kalauern ‚Ich wollt’ ich wär ein Hühnchen’, dann flöge ich nach München’ oder (noch braucht der amerikanische Film nicht totgeschwiegen zu werden) ‚Ich wollt’, ich wär Clark Gable mit Schnurrbart und mit Säbel’.

In diesem Jahr 1936 spielt Peter Kreuder gleich dreimal Blindekuh, wobei er beim ersten Versuch ins Leere tappte. Für die Münchner Kammerspiele hat er eine Neufassung der gleichnamigen Operette von Johann Strauß gemacht. Doch Otto Falckenberg bekommt aus der Reichsdramaturgie in Berlin, die bereits massiv in die Spielplan-Gestaltung eingreift, abschlägigen Bescheid: „Auf Ihr Schreiben vom 31. Januar 1936 teile ich Ihnen mit, dass ich der Neutextierung von ‚Blindekuh’ (einer alten Operette von Strauß/Kneisel in der musikalischen Bearbeitung von Peter Kreuder und Textbearbeitung von Gustav Quedenfeldt) keinen Geschmack abgewinnen kann. Doch muß ich es Ihnen, wie den Autoren überlassen, sich damit abzufinden.“

Peter Kreuder und Hans Moser; Rechte: Ingrid Kreuder
Peter Kreuder und Hans Moser

Die Aufführung stirbt, das Thema nicht. Für Willi Forsts „Allotria“ (12. Juni 1936) schreiben Kreuder und Beckmann das zauberhaft leichte ‚Komm, spiel mit mir Blindekuh’ (was die Berliner Schnauze sofort in ‚Komm, blonde Kuh, spiel mit mir’ verdreht). Und als Kreuder für Frosts „Burgtheater“ (13. November 1936) in Wien ist, hat er – immer noch Strauß-durchtränkt – einen genialen Einfall. Er verändert die Zweivierteltakt-Melodie einer Polka aus ‚Blindekuh’ in einen Dreivierteltakt und schreibt drum herum eines seiner bewegendsten Evergreens: „Sag zum Abschied leise ‚Servus’“. Hans Moser interpretiert es authentisch wienerisch und macht es so international berühmt. (Die Strauß-Polka ist bis heute selbst unter Experten fast restlos unbekannt geblieben.)

Ein Jahr, in dem Peter Kreuder von Erfolg zu Erfolg rast. Vom Filmstudio ins Plattenstudio, in dem er für die Telefunken mit den besten Instrumental-Solisten der Zeit (meist identisch mit der Besetzung der Goldenen Sieben) vom Piano-Medley bis zur Tanz-Sinfonieorchester-Formation nicht nur Eigenes und Melodien deutscher Kollegen interpretiert, sondern auch eine Unzahl amerikanischer Nummern, die auch heute noch für Jazz-Freunde gesuchte Sammler-Objekte sind. Dann auf Tournee: „Peter Kreuder und seine Solisten“, Kurt Zebe, später Kurt Henneberg (v), Hans Korseck (g), Rudi Wegener (b), Kurt Wege (cl), Hans Klagemann (d).

Werner Schmidt-Boelcke erinnert sich staunend: „Kurt Zebe, der langjähriger Konzertmeister bei mir und bei Schmidt-Gentner gewesen war, konnte es nicht fassen: „Du, es ist unvorstellbar. In der Berliner Philharmonie, wo wir noch Nikisch erlebt haben und jetzt Furtwängler und all die große Leute, da kommen wir zu fünf oder sechs Mann und spielen Schlager. Und das Haus ist brechend voll. Peter sagt nur ‚Es-Dur’, dann geht’s los ohne Noten. Und dann hören wir natürlich nach drei Tönen, was er will. Jedesmal, wenn eine Annonce in der Zeitung stand, war das Konzert innerhalb von Stunden ausverkauft, und die Leute haben hinten gestanden.“ Diese ‚Jam-Sessions in Schlager’ waren der einzige erfolgreiche Einbruch der puren U-Musik in die heiligen Hallen der Philharmonie seit den Comedian Harmonists.

1936

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