Dort können auch die neuen Peter Kreuder-Broschüren für Theater und Symphonieorchester angefordert werden.
ICH BRAUCHE KEINE MILLIONEN
MIR FEHLT KEIN PFENNIG ZUM GLÜCK
ICH BRAUCHE WEITER NICHTS ALS NUR
MUSIK-MUSIK-MUSIK
Mit dieser adäquaten Betonung der Dreifachbeschwörung seiner geliebten Musik gelang Peter Kreuder einer seiner vielen Evergreens - und die Zahl 3 markierte auch einige seiner Stationen auf den Weg zum KÖNIG DER EVERGREENS:
- mit 3 Jahren erster Klavierunterricht,
- mit 6 Jahren erstes öffentliches Konzert im Gürzenich in Köln,
- mit 12 Jahren Klavier-Akademie in Hamburg
- und 13jährig war er bereits Korrepetitor am Hamburger Stadttheater.
1918 befällt Klein-Kreuder eine "Krankheit", genannt "JAZZ", von der er bis zu seinem Lebensende nicht mehr geheilt wurde. Selbst das "Dritte Reich" konnte mit all seinen "Jazz-Verboten" Peter Kreuder nicht heilen. Im März 1932 erschien eine Kritik im "Völkischen Beobachter" über einen "Jazz-Rummel" mit Peter (Moritz) Kreuder: "... er möge sich doch gleich nach Afrika begeben zu den Hottentotten, ... dass es aber in Deutschland und hier in München möglich ist, zu einem Jazz-Konzert in hellen Scharen in die Tonhalle zu rennen, ist ein Tiefstand in der Kultur, der nun wohl am untersten Pol angelangt sein dürfte. Gegen solch ein schänderisches Gewerbe wird in Kürze die Polizei in Tätigkeit treten."
Klein-Peter spielte in kurzen Hosen und hinter einem Vorhang in dem zwielichtigen Lokal "Scala", das von der Polizei geschlossen wurde. Peter war Mitbegründer des Kabaretts "Jungfrau", das im konservativen Hamburg bald wieder schließen musste. Heute wäre das ein Fall fuer das Jugendamt, aber damals konnte eine Weltkarriere so beginnen.
1923 wurde er - damals 18jährig - als Pianist im Pavillion "Gruss" und als Stummfilm-Dirigent in München ein arrivierter Künstler. Mit 33 Jahren "verjazzte" er als Generalmusikdirektor am Münchner Gaertnerplatz-Theater "Die lustige Witwe", 1938 als Jazz und Swing verboten waren, ein gefaehrlicher Tanz auf dem Drahtseil!
Den Tanz auf dem Drahtseil liebte er, denn er machte 1937 mit Marlene Dietrich - er kannte sie seit den Dreharbeiten zum "Blauen Engel", den er als Arrangeur musikalisch betreute - in Paris Schallplattenaufnahmen für das "feindliche Ausland" mit der Musik von jüdischen Kollegen wie Friedrich Hollaender, Hugo Hirsch u.a.
Als sein Drahtseilakt 36jährig mit der Flucht nach Schweden endete, war Peter Kreuder einer der beliebtesten und populärsten Komponisten und hatte in Europa eine Fan-Gemeinde, die zu seinen Konzerten pilgerte, wie z.B. zu seinem Konzert in der "Royal Albert Hall" in London.
Vom Drahtseil fiel er in das "Schwedische Netz" und sofort wieder auf die Beine, denn bereits 1941 wurde seine Oper "Lips" in der königlichen Oper in Stockholm uraufgeführt.
Der "Hochseilartist" Peter Kreuder tänzelte über Prag nach Österreich in die Schweiz, wo er 1948 Evita Peron kennen- und lieben lernte. Evita nahm ihn mit nach Argentinien, wo er bis zu ihrem Tode blieb. Anschliessend ging er nach Brasilien, wo er sofort wieder der Liebling der Nation wurde.
Aber auch ein Weltenbummler, wie Peter Kreuder bekam Heimweh und es zog ihn zurück nach Deutschland. Er begann wieder Filmmusiken zu schreiben, aber hauptsächlich widmete er sich seiner ersten großen Leidenschaft, dem Theater. Er startete das "Comeback" für Zarah Leander mit seinen Musicals "Madame Scandaleuse" und "Lady aus Paris".
Peter Kreuder gab nun wieder rund um die Welt seine Konzerte, und als er am 28. Juni 1981 in Salzburg starb, hinterließ er ein grosses künstlerisches Erbe: wie die Musik zu 188 Filmen ("Kora Terry", "Wasser für Canitoga", "Mazurka" etc.), 11 Musicals, 1 Oper, 5 Operetten und 6 Symphonische Werke. Peter Kreuder gab 4.318 Konzerte in 39 Ländern und hinterließ 2.314 Schallplatten und CDs - und noch heute kann sich auch ein Teil der Jugend an den unvergessenen, unnachahmlichen "Peter Kreuder-Anschlag" erinnern.